Gab sie die kürzeste Pressekonferenz im Tennis?

Victoria Azarenka hat in Wimbledon eine überraschende Niederlage hinnehmen müssen. Die Niederlage wurmte sie offensichtlich so sehr, dass sie auf der anschließenden Pressekonferenz so wortkarg antwortete, dass die Medienrunde sehr schnell wieder beendet war.

Victoria Azarenka weckte Erinnerungen an Klaus Augenthaler. (Bild: Sport1)
Victoria Azarenka weckte Erinnerungen an Klaus Augenthaler. (Bild: Sport1)

Die an Nummer 12 gesetzte Weißrussin unterlag der Rumänin Sorana Cirstea mit 6:7, 6:3, 4:6 – und befand sich damit in guter Gesellschaft.

Auf dem "heiligen Rasen" sind nach der zweiten Runde schon 17 der 32 gesetzten Spielerinnen ausgeschieden.

Azarenka mit drei kurzen Antworten

Auf die erste Frage der anschließenden Pressekonferenz, ob sie denn ihre Gedanken zu der Niederlage preisgeben wolle, sagte sie: "Eigentlich nicht."

Dennoch bat man sie, über ihre Leistung zu sprechen. Ihre Antwort: "Ich brauche noch Zeit, um sie zu bewerten."

Die nächste Frage, die gleichzeitig schon die letzte sein sollte, bezog sich auf Cirstea. Ob sie denn eine schwere Gegnerin gewesen sei, wollte jemand wissen. Ihre Antwort: "Ja."

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Azarenka weckt Erinnerungen an Augenthaler

Anschließend beendet die Moderatorin das Frage-Antwort-Spiel, das in Deutschland unweigerlich Erinnerungen an den PK-Monolog von Klaus Augenthaler weckte.

Der damalige Trainer des VfL Wolfsburg hatte seine legendäre Presskonferenz im Mai 2007 vor dem Bundesliga-Spiel gegen Alemannia Aachen mit den Worten begonnen: "Die Fragen stelle ich, und die Antworten gebe ich auch."

Im Vergleich zu Azarenka hat Augenthaler dann aber die Fragen noch relativ ausführlich beantwortet.

Hurkacz-PK wohl noch kürzer

Aber auch im Tennis hat es eine ähnlich kurze Pressekonferenz schon einmal gegeben.

Erst im April diesen Jahres stand der Pole Hubert Hurkacz nach seinem Sieg gegen den Italiener Thomas Fabbiano in Monte Carlo den Journalisten Rede und Antwort. Oder besser gesagt, er wollte Rede und Antwort stehen.

Doch die Journalisten wollten von ihm nichts wissen, weder auf Englisch noch auf Polnisch.

Seine einzigen Worte: "Keine Fragen? Das ist aber eine schöne Pressekonferenz."

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